Vor kurzem habe ich mich zu einem 365-Tägigen Schreibimpuls angemeldet. Hier ist der Impuls für Tag 2:
Beschreibe dein Unterwäschenfach!
Mein Unterwäschenfach ist ein schwarzes Loch begrabener Hoffnungen, erotischer Träume, Sparsamkeit an der falschen Stelle und dem Wunsch, endlich mal ordentlich aus dem Haus zu gehen. Das heißt ich habe 4 Sorten von Unterwäsche: 20 Jahre alte Spitzenschlüpfer in Größe 34 (passt noch, trotzdem nie getragen), geradezu katholisch anmutenden schwarze Unterhosen mit tiefem Beinausschnitt und extra hohem Bund, 3 Bhs die ich seit 5 Jahren nicht mehr getragen habe (ich hasse es eingeengt zu sein) und schwarze Socken, alles Einzelstücke, die meisten mehrfach mit dunkelgrauem Garn geflickt (hatte kein schwarzes). Irgendwo dazwischen liegt noch ein alter Badeanzug von Adidas, sportliches Model, klassisch schwarz mit weißen Streifen, ebenfalls Größe 34, und ein paar Seidenstrümpfe, die ich hin und wieder im schlimmsten Winter unter meinen Jazz-Pants trage. Meine alten Strapse habe ich vor einigen Jahren entsorgt, so etwas würde nie wieder stattfinden, das Kapitel habe ich geschlossen. Im Grunde kann ich auch den lila Spitzenschlüpfer und seine satinrote Schwester entsorgen, aber, herrje, ein bisschen Nostalgie – und Hoffnung – muss schon bleiben. Die katholischen Unterhosen landeten vor kurzem im Restmüll, zu unbequem, bis auf eine, falls ich mal ins Krankenhaus muss oder zur Massage.
Übrigens: das ganze findet statt in wildem Durcheinander in einer 25 € billigen IKEA Kommode aus Fichtenholz, eigenhändig weiß lackiert, mit edlem Geschenkpapier ausgelegt.
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