Kunst und Leben

 alles was ich produziere,was mich bewegt und was mich lähmt

Warum ich Modersohn-Becker nicht mag

Also, nein, ich habe nichts gegen die Dame. Wirklich nicht. Warum auch? Sie war definitiv eine begabte Künstlerin, ihre Werke sind schön und strahlen eine elegante Schlichtheit und Ruhe aus (Ruhe, die mir in meinem Leben oft fehlt), und außerdem: ihr Stil war ziemlich einzigartig für ihre Zeit. Sie hatte also einen ausgeprägten "Eigen-Sinn" und das schätze ich an ihr. Manche ihrer Werke finde ich auch wirklich zauberhaft und aufgrund ihrer einfachen Formensprache ist sie wunderbar geeignet als Vorbild, um mit dem Malen zu beginnen. Auf ihre Biografie will ich hier gar nicht weiter eingehen, es sei nur gesagt, dass sie 1876 geboren wurde und bereits 1907 im Alter von gerademal 31 Jahren kurz nach der Geburt ihrer Tochter verstarb. Sie war 25 Jahre jünger als Van Gogh und starb ein Jahr nach Cézanne. Cézanne und Gauguin waren wohl auch diejenigen, die ihren Stil am meisten beeinflußten. 

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Warum ich Hilma af Klint nicht mag

Heute möchte ich loslegen mit Teil 1 und beginne mit Hilma af Klint. Sie ist gerade ganz GROSS, hatte kürzlich erst eine Ausstellung in Dänemark und es war ein internationaler Riesenerfolg. Ich kann den Hype absolut verstehen – ihre Bilder sind GROSS (zumindest mal vom Format her), bunt, fröhlich und gleichzeitig auch voller spiritueller Symbole und Formen, die an Zellstrukturen, Bakterien und andere Grundformen des Lebens erinnern, dazu kommt der „Pionier-Faktor“, sie war tatsächlich die erste Malerin, die rein abstrakte Bilder schuf und ihr Stil ist unverkennbar und einzigartig. Sie folgte ihrem Inneren und suchte nach einer spirituellen Tiefe, einer Verbindung zu einer geistigen Quelle, aus der heraus sie ihre Werke schöpfte. Nach eigenen Aussagen flossen die Formen nur so aus ihr heraus, ohne Mühe oder Anstrengung, ohne „nachdenken“. Früher hätte mich diese Aussage bereits so sehr in Ehrfurcht versetzt, dass ich mich schon alleine deswegen verpflichtet gefühlt hätte, sie toll zu finden, ob mich ihr Werk nun anspricht oder nicht. Heute bin ich da etwas pragmatischer und lasse mich von solchen Dingen nicht mehr beeindrucken. Für mich ist es weder ein Beweis noch eine Vorraussetzung guter Kunst. Und überhaupt - was soll das schon sein, "gute Kunst"? Das ist sowieso für jeden etwas anderes und darüber lohnt es sich vielleicht mal einen eigenen Artikel zu schreiben - aber zurück zu Hilma af Klint.

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Warum ich Oskar Kokoschka nicht mag

Teil 2 meiner Serie „Künstler, die ich nicht mag“ – heute geht es um Oskar Kokoschka. Kokoschka wurde 1886 in Pöchlarn, einer kleinen Stadt in Niederösterreich, geboren und gilt neben Klimt und und Schiele als einer der bedeutendsten Wiener Künstler und Vertreter des Expressionismus. Er besuchte die Kunstgewerbeschule in Wien und wurde von Carl Otto Czeschka gefördert. Unter dem Einfluss von Adolf Loos lehnte er den Jugendstil ab - für ihn stand im Vordergrund der Mensch, und zwar nicht seine äußere Hülle, sondern sein Wesen. Man sagte ihm nach, er sähe den Menschen unter die Haut. Er wandte sich schon früh vom damals angesagten Jugendstil ab und entschied sich schon für eine wildere, expressive Malweise. Dabei zeigte er Mut zur Hässlichkeit und stellte auch Alter und Krankheit dar. 1910 zog er nach Berlin und schuf Federzeichnungen für das expressionistische Magazin “Der Sturm”. Sein Drama “Mörder, Hoffnung der Frauen” sorgte für Aufsehen.

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